Zucker. Frei.

Die Geschichte einer Ermächtigung.

Zucker. Frei. · Meine Geschichte


Sommer und Herbst 2013 · Eine süße Ahnung

Im Sommer 2013 erlebte ich gar Wunderliches: ich konnte essen und essen und essen ... und nahm ab.
Ach, wie wunderbar!
Ich, satte 120 Kilo schwer, der sehr gerne Nahrung der Kategorie Hauptsache fett, paniert und süß zu mir nahm, und seit Jahren vergeblich versucht hatte, Gewicht zu verlieren, begann plötzlich stetig abzunehmen. Und dass, ohne meine Essgewohnheiten zu ändern. Im Gegenteil ... angespornt durch diesen gar wunderlichen Effekt ... fraß ich und fraß ich und fraß ich ... ich nahm ja trotzdem ab!

Die mahnende Stimme im Hinterkopf, die immer wieder mal meinte, hier könne etwas nicht stimmen ... ja diese Stimme schickte ich in den Garten spielen, ignorierte sie oder teilte ihr mit, dass ich mich später darum kümmern wollte. Und ja: natürlich war mir klar, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmte ... doch, wenn schon so paradiesische Zustände herrschten, dass ich fressen konnte, soviel ich wollte und dabei auch noch abnahm - warum genau sollte ich das ändern wollen?

Und dass ich so ganz nebenbei immer mehr trank - fünf, sechs Liter Wasser am Tag - und immer schlechter sah ... alles Warnzeichen, die ich nicht wahr nehmen wollte.

Irgendwann im Herbst 2013 sagte mir meine damalige Partnerin, dass ich Diabetes hätte. Sie hatte recherchiert und die beschriebenen Symptome von Diabetes Typ-2 würden genau auf mich zutreffen. Ich solle doch so schnell als möglich zum Arzt gehen und mich untersuchen lassen. Ich schlug den gut gemeinten Ratschlag in den Wind ... denn mittlerweilen hatte ich bereits um die sechs, sieben Kilo abgenommen ... und wollte einfach weiter auf diese bequeme Art und Weise Gewicht verlieren.

Dezember 2013 · Ein Versprechen

Zu Weihnachten 2013 rang mir die Mutter meiner damaligen Partnerin das Versprechen ab, nach den Feiertagen endlich zu meiner Hausärztin zu gehen und die Geschichte mit dem Gewichtsverlust abklären zu lassen. Genervt von den vielen Hinweisen meiner Partnerin und jetzt vom Zureden der gesamten Familie willigte ich ein und begab mich Ende Dezember 2013 zu meiner Hausärztin, um Blut abnehmen und es untersuchen zu lassen.

Jänner 2014 · Willkommen in der Hall of fame der Blutzuckerwerte!

Circa eine Woche später begab ich mich also wieder - von einer durchaus üblen Vorahnung begleitet - zur Ärztin, um das Ergebnis der Blutprobe zu besprechen.

Tja, Blutzucker in der Höhe von 468 (maximaler Soll-Wert 110) und ein HbA1c (das ist der Blutzucker-Wert über drei Monate gemittelt) in der Höhe von 13,7 (maximaler Soll-Wert 6,0) brachten meiner Ärztin einen Anflug von Sorgenfalten und mir einen leicht erhöhten Puls ein.

Als sie dann auch noch meinte, ich solle mich sofort in Spitalsbehandlung begeben, da ging ich statt dorthin zunächst mal in sofortige Ablehnung ... nein, das war nicht möglich ... nicht jetzt ... schließlich musste ich ja dies ... und auch noch das ... und überhaupt ... nö ... Spital ... nein, das war jetzt echt nicht dran ...
Ich re-agierte auf dem Level eines Dreijährigen, der sich in seiner besten Trotzphase am Boden wälzt und seinen Protest der Welt in absoluter Wahrhaftigkeit Kund tut. Tja ... allein ... mir war klar, dass offensichtlich großer Handlungsbedarf bestand ... also ergab ich mich ...

Jänner 2014 · Gemeinsam mit der Schulmedizin im Kampf gegen den Diabetes

Zwei Stunden später fand ich mich im Wiener Hanusch-Krankenhaus wieder und saß in der Aufnahme. Dort hingen Infotafeln, auf denen die Symptome von Diabetes Typ-2 beschrieben waren ... und ja ... die kamen mir irgendwie sehr, sehr bekannt vor. Nachdem die Ärzteschaft bewundernd meine Werte begutachtet hatte, bezog ich ein wunderschönes Zweibett-Zimmer. Hier sollte ich also zusammen mit der Diagnose „Diabetes mellitus Typ-2” zwei Wochen verbringen dürfen!

Zunächst war ich sehr froh, dass sich in meiner Situation jemand um mich kümmerte. Und ich war wirklich dankbar, dass es die Schulmedizin gab, denn die Ärzte bekämpften den Diabetes mit - zunächst mal verschiedenen - Medikamenten. Dann fand sich das Präparat, auf das mein Körper reagierte und so verringerten sich meine olympischen Blutzucker-Werte.

Jänner 2014 · Es wird „normal”

Schön langsam wurde es normal ... Diabetiker zu sein ... oder sagen wir mal „Mensch mit der Diagnose ‚Diabetes Typ-2’ ” zu sein ... die Medikamente wirkten ... das Essens war ... na ja ... sagen wir mal „Diabetiker gerecht” ... Untersuchung reihte sich an Untersuchung ... und zu meinem großen Glück wurde noch kein körperlicher Schaden an Organen wie Leber und Nieren, den Augen, der Durchblutung oder ähnliches gefunden ... Glück gehabt offenbar ...

Je länger ich in diesem Spital war und mich gut aufgehoben und betreut fühlte ... desto mehr kam ich mit diesem Diabetes ... mit meinem Diabetes ... in Frieden ... oder sagen wir mal ... desto mehr konnte ich meine Krankheit akzeptieren. Vom anfänglichen Kampf im Behandlungsraum meiner Ärztin, als sie mir diesen Spitalsaufenthalt nahe legte, war nichts mehr über geblieben. Akzeptanz statt Kampf.

Jänner 2014 · Mein Leben lang Medikamente

Und trotz dieser Akzeptanz kamen immer wieder Gedanken wie: „Ich werde wohl mein Leben lang Medikamente nehmen müssen und das eingeschränkte Leben eines Diabetikers führen.” So dachte ich damals oft.

Zu diesem Zeitpunkt begann ich mich in stillen Momenten mit der Botschaft des Diabetes zu befassen: wofür war er gut? Was wollte mir diese Krankheit sagen? Ahnungen kamen auf: ich sollte auf die Bremse treten. Weniger Tun. Und dafür mehr Sein.

Und in diesen stillen Momenten kam auch große Dankbarkeit auf, dass es „nur” Diabetes war, den ich mir da ins Leben geholt hatte ... mit etwas anderem, „schwereren” (da dachte ich an Krebs) hätte ich nicht wirklich umgehen können.

Jänner 2014 · Aha-Effekt

Im Zuge meines Spitalsaufenthalts begab ich mich eine dreiviertel Stunde lang auf einen Ergometer. Vor der Bewegung hatte ich einen Blutzucker-Wert von über 220 und nach den 45 Minuten war er auf 160 gesunken!

Bewegung, Bewegung, Bewegung ... das schien ein probates Mittel gegen den Diabetes Typ-2 zu sein ...

Jänner 2014 · Beratung

Als diagnostizierter Diabetiker bekam ich eine Diabetiker-Schulung geschenkt, die mich in das Ernährungswesen als Diabetiker einführte. Weniger von hier, auch etwas weniger von da, von dem schon gar nix und das hier sollten Sie auch bleiben lassen ...

Jänner 2014 · Hardware-Ausgabe

Und ich bekam auch meine Gerätschaft, die mich ab nun mein Leben lang begleiten sollte: ein Blutzucker-Messgerät, dazu gehörige Messstreifen und Nadeln, um meinen Fingern ein bisschen Blut heraus zu locken. Blutzuckermessgerätschulung inklusive.

Jänner 2014 · Auf Wiedersehen

Und dann war es so weit: die Medikamente hatten Blutzucker und Cholesterin so weit gesenkt, dass man auf meine zuckersüße Anwesenheit offenbar keinen Wert mehr legte und so wurde ich nach zweiwöchigem Aufenthalt aus dem Spital als diagnostizierter und zertifizierter Diabetiker entlassen.

Jänner 2014 · Müsli statt Semmeln

Als erste Ernährungsumstellung stellte ich von Frühstückssemmeln auf Grahamgebäck um. Und dann schön langsam auf Müsli ... Hafer- und/oder Dinkelflocken mit Chia-Samen über Nacht in Sojamilch eingeweicht ... und am Morgen dann den ganzen Brei mit zusätzlicher Sojamilch warm gemacht ... warmes Frühstück ... das freut die Anhänger der TCM ...

2014 · Bewusstwerdung

Ich erkannte, dass diese Krankheit natürlich etwas mit meinem Leben zu tun hatte ... es ging um mein Lebensthema „Mäßigung” ... ich war mein Leben lang unmäßig ... gleich gültig, in welchem Kontext ... Essen, Drogen, Arbeit ... fast niemals war Platz für einen heilvollen und harmonischen Ausgleich ... sondern fast immer war da Unausgeglichenheit ... 0 oder 100 ... schwarz oder weiß ... unheilvolle Unmäßigkeit ... so gesehen: welcome Diabetes ... es war offensichtlich die logische ausgleichende Konsequenz für meinen Lebensstil ...

2014 · Normalität ist, was normal ist

Also wurde zu meiner Normalität, was für mich normal wurde: am Morgen Tabletten, um den Blutzuckerspiegel und das Cholesterin zu senken, Messung des Blutzuckerspiegels, Eintrag in mein Diabetiker-Büchlein ... Essen umgestellt ... kein Zucker, kein Weißgebäck mehr ... und abends Tabletten, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Eben das Leben eines Diabetikers ...

2014 und 2015 · Keine besonderen Vorkommnisse

Kochen zu Hause auf die diabetischen Gegebenheiten umgestellt ... Einkaufsgewohnheiten auf die diabetischen Gegebenheiten ausgerichtet ... Diabetes in den Familien und Freundeskreis integriert ... auch am Arbeitsplatz wurde der Diabetes willkommen geheißen ... Tabletten, halbjährliche Besuche bei der Hausärztin um Blut untersuchen zu lassen ... halbjährliche Kontroll-Besuche in der Diabetes-Ambulanz des Spitals ... ja, man gewöhnt sich offensichtlich tatsächlich an alles ... gewöhnlich wird, was gewohnt ist ... schon lange ist neben der Gewohnheit auch Akzeptanz des Diabetes an meiner Seite ...

Dezember 2015 · Schluss mit Fleisch!

Ich hatte bereits eine kurze Vergangenheit als Vegetarier. Die hatte allerdings nur ein paar Wochen gedauert und hatte mit der Idee zu tun, dass die Lebensmittelproduktion - allein dieses Wort lässt bereits interessante Bilder entstehen - keinen humanen Umgang mit den Nutztieren - und gleich das nächste Un-Wort - pflegte. Also beschlossen meine damalige Partnerin und ich den Fleischkonsum einzustellen. Nach ein paar Wochen allerdings war´s mit dem Vegetarismus wieder vorbei - ab nun kam nur mehr Biofleisch von der Pute oder vom Huhn auf den Tisch ...

Die Themen Ausbeutung in der Massentierhaltung, Qual und Leid, die diesen Lebewesen zu Teil wurde und wird, hatte mich allerdings nie wieder los gelassen. Schlussendlich stellte sich mir die Frage, ob der Mensch ein Recht hätte, auf diese unbeseelte, grausame Art und Weise mit beseelten Lebewesen umzugehen. Nein, dieses Recht hatte er und hat er nicht!

Einzige Konsequenz aus dieser Erkenntnis: sofortiges Aus mit Fleischkonsum! Ich wollte und konnte dieses grausame, verachtenswerte System der Fleischproduktion keinen Augenblick länger mehr unterstützen.

Und eine zweite Idee ließ mich von einem Moment zum anderen zum Vegetarier werden: alles trägt Information in sich. Welche Information würde wohl ein Stück Fleisch in sich tragen? Diese Info hätte vermutlich mit Qual, Leid, Angst, Panik, Krankheit, Aggression, Tod und ähnlichem zu tun. Diese Infos sollte ich in meinen Körper aufnehmen?
Nein, keine Sekunde länger war ich mehr bereit dazu ... und bin es bis heute nicht ...

Juli 2016 · Zufall

„Zufall ist in Schleier gehüllte Notwendigkeit”, so Marie von Ebner-Eschenbach.

Es ist Juli 2016 ... nach zweieinhalb Jahren Diabetes fällt mir durch Zufall ein Bericht zu, der das Leben eines Mannes beschreibt, dem die Schulmedizin ebenfalls Diabetes Typ-2 diagnostiziert hat. Dieser Mann, Markus Berndt, weigerte sich, Medikamente zu nehmen und begann mit intensiven Recherchen und empirischem Forschen, welche Lebensmittel und welcher Lifestyle den Diabetes wieder verabschieden würden ...

Und hier geht´s weiter mit meinem Weg Richtung Zuckerfreiheit ...


Meine Geschichte

Meine Geschichte

Jänner 2014: Ein Blutzucker in der Höhe von 468(!) und ein HbA1c von 13,7(!) bescheren mir nicht nur einen Eintrag in der Hall of fame der Diabetiker, sondern auch gleich einen zweiwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus. Diagnose: schwerste Diabetes Typ-2!

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Mein Weg

Mein Weg

Juli 2016: „Zufällig” lese ich in einer Zeitschrift einen Bericht über einen Menschen, der es ausschließlich durch Änderung seines Lebensstils geschafft hat, seinen Diabetes Typ-2 ohne Medikamente wieder zu verabschieden.

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Unser Weg

Unser Weg

Zuckerfrei. Weizenfrei. Reisfrei. Diabetesfrei.

Im September 2017 wird aus meinem Weg unser Weg. Denn nun gebe ich die Essenzen meiner Geschichte an Sie weiter. Damit Sie Änderungen gestalten mögen und nicht erleiden ...

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Gemeinsam für Sie

Wolfgang Polt
Autor, Berater, Coach, Supervisor, Trainer

Ich begleite und berate Sie auf Ihrem Weg der Veränderung, damit Sie Änderungen gestalten anstatt erleiden.

Termine nach Vereinbarung

www.wolfgang-polt-zucker-frei.at
Mail an Wolfgang Polt

+43 650 / 463 30 99

Praxisadresse NÖ: 3032 Eichgraben, Kirchenstraße 9/4/3, Österreich
Praxisadresse Wien: 1170 Wien, Zeillergasse 19/6, Österreich

Wo Sie mich finden

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Unsere Begegnung

Wolfgang Polt: „Ich freue mich auf Sie!”

Ich unterstütze und begleite Sie auf Ihrem Weg - in Ihrem Tempo, auf Ihre Art und Weise. So lange wie nötig. So kurz wie möglich.

Ich freue mich auf Sie!
Herzlich, Wolfgang Polt